Wie kommt der Honig auf den Teller?
Es gibt kaum etwas Schöneres, als Honig zu produzieren: das Summen der Bienen, der Duft der Blüten, das Spüren des taufeuchten Grases in der Früh, die Freude am rundum gelungenen Honig. Bis es soweit ist, ist es allerdings ein weiter Weg. Imker Christian Hammer erzählt aus seinem Alltag.
Alles beginnt damit, dass man einen Überblick der Blühzeitpunkte der Nutzpflanzen hat. Nachdem ich mit meinen Bienen zu unterschiedlichen Trachtpflanzen (Pflanzen, welchen Nektar oder Honigtau absondern) wandere, benötigt man die Blühzeitpunkte.
Somit muss man schauen, dass man in den unterschiedlichsten Regionen Plätze findet wo man seine Bienen aufstellen kann. Anschließend werden die Bienen dorthin verbracht, regelmäßig wieder besucht und nach dem Rechten geschaut. Wenn die Nutzung der Trachtpflanzen zu Ende geht, wandert man wieder mit den Bienen nach Hause.
Wie läuft eine Wanderung ab?
Um sicherzustellen, dass die Bienen alle zuhause sind, startet man in aller Früh gegen 5 Uhr, wenn es draußen noch recht dunkel ist. Im Sommer kann es auf Grund des frühen Sonnenaufganges auch schon 4:30 Uhr sein. Man schließt die Öffnungen am Bienenstock, packt diesen mit einer zweiten Person (auf Grund des Gewichtes) in ein Fahrzeug und bringt diese zum neuen Ort.
Dort richtet man einen entsprechenden Platz für die Bienen ein, stellt die Kästen auf und lässt die Bienen ausfliegen. Zuerst fliegen sie kleine Kreise um den Stock, welche immer weiter werden.
Wenn die Trachtpflanzen abgeerntet sind, werden die Bienenstöcke wieder in der Dunkelheit (abends oder in der Früh) abgeholt und nach Hause gebracht. Diese Arbeit ist eine kräftezehrende und vor allem auch schlafraubende Angelegenheit.
Das Schleudern des Honigs
Wenn dann die Bienen zu Hause sind, wird einen Tag vor der Schleuderung eine sogenannte „Bienenflucht“ unter dem Honigraum eingelegt, damit die Bienen diesen verlassen. Anschließend kehrt man die restlichen Bienen von den Honigwaben in den Stock retour.
Die Honigwaben kommen dann in den Schleuderraum, werden dort entdeckelt und anschließend in der Honigschleuder ausgeschleudert. Anschließend werden die honigfeuchten Waben wieder ins Bienenvolk gegeben wo diese von den Bienen gereinigt werden und wieder mit neuen Sortenhonig befüllt werden.
